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linda

Abschreibungen

Einleitung

Das Thema «Abschreibungen» befasst sich spätestens beim Rechnungsabschluss (meist per 31.12.JJJJ) mit der Wertverminderung von Vermögen.

Wertverminderung von Vermögen: Gewöhnlich verliert ein Vermögensgegenstand (z.B. ein Computer oder ein Fahrzeug) im Verlaufe der Zeit (Alter) sowie durch Gebrauch an Wert. Diese Wertverminderung gilt es in der Buchhaltung zu berücksichtigen - Erinnerung: «Die Buchhaltung sollte stets ein möglichst guter Spiegel der Realität sein».

Aufwandskonto «Abschreibungen»: Eine Abschreibung befolgt die Aufwandsdefinition gemäss Schritt 5 aus dem Menu «Erste Schritte» (Was ist Aufwand?): Derjenige Teil eines Vermögens, der innerhalb des aktuellen Geschäftsjahres verbraucht wird, gilt als Aufwand und wird im Aufwandskonto «Abschreibungen» erfasst. Zudem muss der Abschreibungsbetrag aber auch so erfasst werden, dass die Wertverminderung des Vermögens in der Buchhaltung ersichtlich wird.

 

Verbuchung Abschreibung

Für die Verbuchung einer Abschreibung stehen zwei Abschreibungsmethoden zur Auswahl:

1. Methode: Direkte Abschreibung

Bei der direkten Abschreibung wird der Abschreibungsbetrag im Konto «Abschreibungen» sowie direkt im Vermögenskonto erfasst.

Geschäftsfall-Beispiel

Ein Fahrzeug ist am Ende des Geschäftsjahres direkt abzuschreiben

Lösung

  • Soll: Abschreibungen
  • Haben: Fahrzeuge

Bei der direkten Abschreibungsmethode zeigt das Vermögenskonto stets den Buchwert, d. h. den aktuellen Wert des Vermögens gemäss Buch (früher wurde die Buchhaltung in einem Buch geführt).

2. Methode: Indirekte Abschreibung

Bei der indirekten Abschreibung wird der Abschreibungsbetrag im Konto «Abschreibungen» sowie indirekt in einem Wertberichtigungskonto erfasst. Wie die Bezeichnung «Wertberichtigung (WB)» vermuten lässt, berichtigt ein Wertberichtungskonto den Wert zu einem Vermögenskonto. Ein Wertberichtigungskonto funktioniert wie ein Passivkonto, wird aber in der Bilanz unter den Aktiven als Minusposition zum entsprechenden Vermögenskonto ausgewiesen und deshalb als «Minus-Aktivkonto» bezeichnet.

Geschäftsfall-Beispiel

Ein Fahrzeug ist am Ende des Geschäftsjahres indirekt abzuschreiben

Lösung

  • Soll: Abschreibungen
  • Haben: WB Fahrzeuge

Bei der indirekten Abschreibungsmethode zeigt das Vermögenskonto stets den Anschaffungswert, d. h. den ursprünglichen Kaufpreis, während das zugehörige Wertberichtigungskonto die Summe der bisherigen Abschreibungen zeigt. Der Buchwert ergibt sich so als Differenz zwischen dem Vermögenskonto und dem zugehörigen Wertberichtigungskonto.

Es steht einem Unternehmen frei, sich für die direkte oder indirekte Abschreibungsmethode zu entscheiden. Aus Gründen der Stetigkeit (vgl. Thema « Bewertung») sollte die gewählte Methode über mehrere Jahre beibehalten werden.

 

Berechnung Abschreibungsbetrag

Für die Berechnung des Abschreibungsbetrages stehen gemäss Steuervorschriften folgende zwei Abschreibungsverfahren zur Auswahl:

1. Verfahren: Lineare Abschreibung

Bei der linearen Abschreibung ist der jährliche Abschreibungsbetrag (in CHF) konstant, d.h. stets gleich gross. Wird dieses Abschreibungsverfahren grafisch dargestellt, so ergibt sich durch die Verbindung der Buchwerte am Ende der Nutzungsjahre eine gerade Linie - daher die Bezeichnung «Lineare Abschreibungen». Es gibt die Möglichkeit, dass am Ende der Nutzungsperiode ein Vermögenswert von null steht oder dass von einem Restwert ausgegangen wird. Der Abschreibungsbetrag wird meist mit einem Abschreibungssatz berechnet: Linearer Abschreibungssatz (in %) = Abschreibungsbetrag : (Anschaffungswert - Restwert) x 100.

2. Verfahren: Degressive Abschreibung

Bei der degressiven Abschreibung ist der jährliche Abschreibungsbetrag (in CHF) nicht konstant: Der Abschreibungsbetrag verringert sich von Jahr zu Jahr. Wird dieses Abschreibungsverfahren grafisch dargestellt, so ergibt sich durch die Verbindung der Buchwerte am Ende der Nutzungsjahre eine mehrfach geknickte Linie, die einer Kurve ähnelt: Diese fällt zu Beginn stark, wird im Verlaufe der Nutzungsjahre flächer und erreicht theoretisch nie null - in der Praxis wird im letzten Nutzungsjahr meist auf null abgeschrieben. Im Gegensatz zur lineraren Abschreibung lässt sich bei der degressiven Abschreibung der jährliche Abschreibungsbetrag nur mit Hilfe eines vorgegebenen Abschreibungssatzes berechnen: Der degressive Abschreibungssatz (in %) ist im Normalfall doppelt so gross wie der lineare Abschreibungssatz - Beispiel: Ist der lineare Abschreibungssatz für Fahrzeuge 20%, so ist der entsprechende degressive Abschreibungssatz 40%.

Die von der Steuerverwaltung zugelassenen Abschreibungssätze sind je nach Gegenstand des Anlagevermögens verschieden und finden sich in Abschreibungstabellen. Es steht einem Unternehmen frei, sich für das lineare oder degressive Abschreibungsverfahren zu entscheiden. Aus Gründen der Stetigkeit (vgl. Thema « Bewertung») sollte das gewählte Verfahren über mehrere Jahre beibehalten werden.

 

Reservierung liquider Mittel

Eine Abschreibung führt zur Reservierung von liquiden Mitteln für die Neuanschaffung des abzuschreibenden Anlagevermögens - Grund: Durch die aufwandswirksame Abschreibung verkleinert sich der Gewinn, wodurch die maximal mögliche Gewinnauszahlung und damit der Abfluss von liquiden Mitteln verringert wird. Dadurch bleiben liquide Mittel für die Neuanschaffung reserviert.


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