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linda

Fremdwährungen

Einleitung

Das Thema «Fremdwährungen» befasst sich mit dem Verhältnis einer Landeswährung (in der Schweiz: der Schweizer Franken CHF) zu einer Fremdwährung (ausländische Währung, die nicht der Landeswährung entspricht).

Wechselkurs: Der Wechselkurs, kurz Kurs, ist der Preis einer Fremdwährung (z. B. Euro) ausgedrückt in der Landeswährung. Der Kurs ist wirtschaftlich sehr bedeutsam: Für international agierende Unternehmen und Anleger entsteht durch Kursänderungen eine Kursunsicherheit. Währungskurse werden in einer Kurstabelle festgehalten.

Kurstabelle: Eine Kurstabelle zeigt den Kurs einer Fremdwährung ausgedrückt in der Landeswährung. Neben dieser Kursnotierung enthält eine Kurstabelle oft folgende Informationen über eine Fremdwährung: Land, Einheit (meist 1 oder 100), Name, Kürzel (3stelliger ISO-Code oder Währungssymbol).

 

Kursnotierung: Noten, Devisen, Kauf, Verkauf

Noten- oder Devisenskurs?

Bei der Kursnotierung wird unterschieden zwischen einem Notenkurs und einem Devisenkurs.

  • Noten: Der Notenkurs wird bei Bargeld (cash) angewendet.
  • Devisen: Der Devisenkurs wird bei Buchgeld (Überweisungen, Schecks) angewendet.

Kauf- oder Verkaufskurs?

Beim Noten- als auch beim Devisenkurs wird jeweils unterschieden zwischen einem Kaufkurs und einem Verkaufskurs.

  • (An-)Kauf: Der Kaufkurs zeigt, wie viel der Währungshändler für den Kauf einer Einheit der Fremdwährung zu zahlen bereit ist. Dieser Kaufkurs wird auch als «Geld (Geldkurs)» bezeichnet -  «Eselsbrücke»:  «Kauf» ist das gleiche wie «Geld», beides hat 4 Buchstaben.
  • Verkauf: Der Verkaufskurs zeigt, wie viel der Währungshändler für den Verkauf einer Einheit der Fremdwährung verlangt. Dieser Verkaufkurs wird auch als «Brief (Briefkurs)» bezeichnet.

Wichtig: Die Kursangaben «Kauf» und «Verkauf» erfolgen aus Sicht des Währungshändlers!

Welchen Kurs wählen? - Tipp zur Kurssuche

Stets aus eigener Sicht (Kundensicht) denken und folgende zwei Schritte machen:

  • Schritt 1): Noten oder Devisen?– Beispiel: Ich möchte Euro in bar (cash) verkaufen > bei Noten schauen
  • Schritt 2): Kauf oder Verkauf?> Überlegung: «Der Währungshändler (Bank) macht das Gegenteil von mir» – vgl. Beispiel aus Schritt 1): Ich möchte Euro verkaufen > Der Händler kauft meine Euros > bei (An-)Kauf schauen

 

Kurstypen

In der Buchhaltung wird zwischen drei Kurstypen unterschieden:

Tageskurs: Externer Kurs, der in den Medien (Zeitung, Internet usw.) publiziert wird; Kurs, der vom Finanzpartner (Post oder Bank) zur Umrechnung von Zahlungen (Überweisungen) verwendet wird

Buchkurs: Interner (selbst gewählter) Kurs; «bequemer» Kurs, der meist für eine längere Zeit festgelegt wird; Kurs zur Umrechnung von Rechnungen, Gutschriften (vgl. Thema «Konditionen: Rabatt, Skonto usw.») und Debitorenverluste (vgl. Thema «Debitorenverluste»)

Bilanzkurs: Interner (selbst gewählter) Kurs zur Bewertung von Bilanzpositionen mit Fremdwährungen (vgl. Thema «Bewertung»); Grundregel: Als Bilanzkurs wird für Debitoren (FLL) höchstens der Tageskurs und für Kreditoren (VLL) mindestens der Tageskurs gewählt.

 

Kursdifferenzen beim Kreditverkehr

Kursgewinn oder Kursverlust: In der Praxis arbeiten viele Unternehmen mit einem Buchkurs. Dadurch entstehen beim Kreditverkehr (vgl. Thema «Kreditverkehr: Ein- und Verkauf auf Rechnung») meist Kursdifferenzen (Kursgewinn oder Kursverlust) - Grund: In der Buchhaltung erfolgt die Erfassung einer Rechnung oder Gutschrift zum Buchkurs. Die spätere Zahlung der Rechnung (Rechnungsbegleichung) erfolgt via Finanzpartner (Post oder Bank). Dieser wendet den Tageskurs an, was auch auf seinem Abrechnungsbeleg so ausgewiesen wird. Daher erfolgt in der Buchhaltung die Erfassung der Zahlung zum Tageskurs. Da dieser meist nicht mit dem für die Erfassung der Rechnung oder Gutschrift angewandten Buchkurs übereinstimmt, entsteht eine Kursdifferenz. Diese ist in der Buchhaltung bei Krediteinkäufen via das Konto «Kreditoren (VLL)» oder bei Kreditverkäufen via das Konto «Debitoren (FLL)» auszugleichen.

Beispiel

Geschäftsfall Nr. 1): Die Lieferantenrechnung aufgrund eines Krediteinkaufs von Handelswaren im Wert von EUR 1'000 wird zum EUR-Buchkurs von 1.20 erfasst.

  • Soll: Warenaufwand (Handelswaren)
  • Haben: Kreditoren (VLL)
  • Betrag: 1'200 (Rechnung zu Buchkurs: EUR 1'000 x 1.20)

Geschäftsfall Nr. 2):Die offene Lieferantenrechnung aus dem obigen Geschäftsfall wurde per Post bezahlt. Die Post hat gemäss Abrechnungsbeleg mit einem EUR-Tageskurs von 1.16 gerechnet.

  • Soll: Kreditoren (VLL)
  • Haben: Post
  • Betrag: 1'160 (Zahlung zu Tageskurs: EUR 1'000 x 1.16)
  • Soll: Kreditoren (VLL)
  • Haben: Warenaufwand (Handelswaren)
  • Betrag: 40 (Kursdifferenz gemäss Konto «Kreditoren VLL»*)

* Die Kursdifferenz kann rausgefunden werden, indem das Konto  «Kreditoren (VLL)» ausgeglichen wird und so auf einen Saldo von 0 kommt: In diesem Beispiel ist dazu auf der Soll-Seite ein Eintrag von 40 notwendig. Diese Kursdifferenz ein Kursgewinn, weil die Kursdifferenzbuchung eine «gute Buchung» ist - das Konto «Kreditoren (VLL)» nimmt ab; das Konto «Warenaufwand (Handelswaren)» nimmt ab.


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